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Konrad von Aarburg

Künstlerischer Leiter

Chorleiter, Stimmbildung

Konrad von Aarburg, geboren am 26. Februar 1972, schloss seine Ausbildung zum Musiker mit dem Lehrdiplom und dem Konzertreifediplom für Gesang an der Musikhochschule Zürich bei Jane Thorner-Mengedoht ab. Zusätzlich studierte er Chorleitung bei seinem Vater Alphons von Aarburg, dem Gründer und langjährigen Leiter der Zürcher Sängerknaben.

Bereits vor dem Tod von Alphons von Aarburg unterstützte Konrad von Aarburg seinen Vater seit vielen Jahren in allen Bereichen massgebend. Als Mitglied der Chorleitung betreute er dort nebst Chorproben und seiner Arbeit als Stimmbildner Projekte in der Oper oder im Konzertsaal. In diesem Rahmen arbeitete er mit bedeutenden Dirigenten zusammen wie Nikolaus Harnoncourt, Charles Dutoit, Sir Roger Norrington, Franz Welser-Möst, Howard Griffiths u.a.m. 

 

Nach der Beendigung einer langjährigen Tätigkeit als Gesangslehrer am Gymnasium, gründete Konrad von Aarburg 2017 zusammen mit Dr. Maja Coradi die Tagesschule Cantaleum Zürich. Das Cantaleum ist eine zweisprachige Schule mit Schwerpunkt Musik für Kinder zwischen 4 und 16 Jahren. Als Co-Schulleiter führt Konrad von Aarburg den Weg konsequent weiter, welchen er bereits früh eingeschlagen hat: das anspruchsvolle Musizieren mit Kindern zu verbinden mit einer ganzheitlichen Förderung von Persönlichkeit und intellektuellen Kompetenzen. Der Erfolg des neu entwickelten Schulkonzeptes zeigt sich in der wachsenden Beliebtheit der Schule und in den hervorragenden Leistungen der Schulgemeinschaft.

Zeitgleich mit der Eröffnung der Schule Cantaleum gründete Konrad von Aarburg den Mädchenchor Zürich, der sich zwar noch im Aufbau befindet, aber geradlinig das Ziel verfolgt, zu einem guten Klangkörper geformt zu werden. Sowohl die Zürcher Sängerknaben wie auch der Mädchenchor Zürich sind heute Kooperationsvereine der Schule Cantaleum.

Als Kirchenmusiker engagiert sich Konrad von Aarburg zudem seit 25 Jahren im Kirchenchor Pfäffikon im Kanton Schwyz.

Seit April 2023 ist Konrad von Aarburg nun der alleinige künstlerische Leiter der Zürcher Sängerknaben.

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Alphons von Aarburg

In Memoriam

21. März 1938 - 11. April 2023

«Auf Anhieb war ich fasziniert und hingerissen von diesem leichten, ja schwerelosen Gesang eines Knabenchors»

Alphons von Aarburg, geboren am 21. März 1938 in Kaltbrunn SG, gestorben am 11. April 2023, wuchs in den Kriegsjahren in einer kinderreichen Familie auf, später als Gymnasiast im Internat in Gossau SG (Friedberg). Schon in der Kindheit zeigte sich seine Liebe und sein Talent für die Musik. Die Voraussetzungen für ein Musikstudium waren nach den Jahren des zweiten Weltkrieges aber alles andere als leicht.

 

In seinen Erinnerungen schrieb Alphons von Aarburg dazu:

«Viele Musikstudenten hielten sich damals finanziell mit dem Dirigieren von Männer- oder Kirchenchören über Wasser. Stipendien waren Rarität. Als ich mich einmal an die Behörde für ein solches wandte, hiess es lapidar, die Stiftung sei nur für Lehrlinge da. Paradoxerweise war es eine Stiftung eines vormaligen Verwandten von mir, eines Pfarrers mit Namen von Aarburg».

 

Trotzdem schaffte es Alphons von Aarburg, sich zum Konzertpianisten ausbilden zu lassen.

Einige in frühen Jahren absolvierte Klavierrezitals mit brillanten Programmen – wenn auch in überschaubaren, kleineren Kreisen gespielt - zeigen den zielgeraden Weg des jungen Pianisten.

Die wichtigsten Lehrer waren der polnische Pianist Ceslaw Marek und die Zürcher Pianistin Hedy Kraft-Schilt, eine Schülerin des damals weltberühmten José Iturbi. Vielleicht wohl auch aus praktischen und von Überlebensstrategien geprägten Gründen studierte von Aarburg später auch Schulmusik und Chorleitung (Franz Pezzoti) welche Fächer er ebenfalls mit Diplom abschloss.

 

Ein Erlebnis besonderer Art lenkte den jungen Musiker auf eine, ohne Zweifel nicht vorhersehbare Ebene der Musik. Die Entwicklung der Zürcher Sängerknaben, dem eigentlichen Lebenswerk von Alphons von Aarburg, zeugt davon. Er schreibt in seinen Erinnerungen:

«Das Mozart Requiem mit den Wiener Sängerknaben werde ich nie mehr vergessen, obwohl ich eigentlich vor allem wegen der damals ausgezeichneten Sopranistin Ursula Buckel ins Konzert gegangen bin. Es war Tradition, auch unter grossen Dirigenten wie beispielsweise Carl Böhm, solche Werke mit möglichst grossen Chören und Orchestern aufzuführen. Die an jenem Konzert gegebene Interpretation von Mozarts Totenmesse war für mich eine Art Erweckung. Auf Anhieb war ich fasziniert und hingerissen von diesem leichten, ja schwerelosen Gesang eines Knabenchors. Die sphärischen, obertonreichen Töne schienen nicht von dieser Welt zu sein. Ich meinte, die Himmelstüre offen zu sehen.»

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Ihm war klar, dass das neue, transparente Musizieren, wie sie um Jahre später insbesondere von Nikolaus Harnoncourt und vielen andern, der historischen Aufführungspraxis verpflichteten Dirigenten, angeregt wurde, damals schon eine besondere Wende bedeutete und Knabenchöre für barocke, aber auch klassische und moderne Werke, ideale Klangkörper sind.

 

Der Gründer der Zürcher Sängerknaben hatte als Studierender das Glück, einen Alt-Meister des Gesanges kennenzulernen und bei ihm Unterricht zu bekommen. Hugo Wolfgang Philipp, als Intendant in der Nazizeit von Dresden nach Zürich geflüchtet, war eine schillernde, geniale Persönlichkeit. Unter vielem andern schrieb er «Eine Grammatik der Schauspielkunst» und in einem, dem Gesang gewidmeten Abschnitt, über das richtige Atmen, und damit über die unweigerlich richtige Tongebung: «Atme wie im Schlaf».

Auf seiner Methode der alten italienischen Gesangskunst baute auch der Gründer des Chores der Zürcher Sängerknaben auf und gab diese Tradition gerne allen Mitarbeitern und vor allem seinem Sohn und Nachfolger Konrad von Aarburg weiter:

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